Friday 22 August 2008

DER EINSTURZGEFÄHRDETER TUNNEL IM KENNELBACHTAL



Ich möchte dir den einsturzgefährdeten Tunnel im Kennelbachtal am Wälderbähnle schenken.





Aber nicht weil ich so melancholisch bin und mich deshalb ein einsturzgefährdeter Tunnel so unglaublich berührt. Nein.
Der Tunnel war für mich eine Selbsterfahrung - eine Reflexionsebene. Schon 7,5 km zuvor habe ich das Schild gesehen, dass diesen Eisenbahntunnel als gefährlich ausweist. Und ich hatte ein mulmiges Gefühl. Ich gehe da nicht durch. Dann stehe ich vor dem Tunnel und spüre diese ganz tief sitzende Angst: Ich möchte mein Leben nicht verlieren. Todesangst bei dem Gedanken durchgehen zu müssen. Der Tunnel als Spiegel meiner selbst. Auf eine bestimmte Art und Weise habe ich panische Angst mein Leben auf eine „unnatürliche“ Weise zu verlieren. Weil dies viel Leid in meiner Familie anrichten kann - denke ich so. Also habe ich versucht über den Berg zu klettern. Doch als ich auf dem Berg angekommen die Felswand nach unten sehe war alles klar, das ist der viel schlechtere Weg. Verdammt. Also bin ich doch durch den Tunnel gegangen.
Ich lebe noch.
Aber jetzt irgendwie anders – und zwar irgendwie besser. Die Geschichte hört sich an wie aus einem schlechten Film. Aber diese Geschichte IST das pure Leben.
Jetzt ist es dein Tunnel schau in an oder schenke ihn weiter, bitte pass ein bisschen auf ihn auf. Denn er meint es gut mit uns.